Sieben Kristalle Salz

Schon die ersten drei Worte haben mich für das Buch eingenommen: "Punkt neun, perfekt": eine Alliteration parallel zum Titel "Sieben Kristalle Salz". In der Geschichte um den Wasserpolizisten Ludwig und seine Frau Susanne spielt der gemeinsame Sohn Daniel eine entscheidende Rolle: welche, das sei hier wegen Spoilergefahr nicht verraten. Gabriele Friedl gelingt es, so zu erzählen, dass die Geschichte einen Sog entwickelt. Mit anderen Worten: beim Lesen stellt sich, anders als bei vielen Filmen mit dem Emblem "Mystery", nie der Eindruck ein, etwas sei zu dick aufgetragen, sondern man folgt den einzelnen Personen in dem, was sie erleben, bereitwillig. Meine einzige kritische Anmerkung betrifft das eine oder andere fehlende Komma, aber das dürfte in Zeiten von "hart aber fair" wohl kaum jemanden stören. Entscheidend ist dies: Ich habe den Text in einem Zug gelesen, werde ihn mir demnächst ein zweites Mal gönnen und dabei wieder die Seeluft in der Nase spüren.