Die letzte Lüge am Ende der Welt
- Ein gefühlvoller historischer Roman über menschliche Abgründe, Freundschaft und die Macht der Hoffnung
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Beschreibung
Eingebettet in den tiefen Schnee des hohen Nordens entzieht sich das prächtige Anwesen Havssun von jeher der Zivilisation. Seit Generationen in Familienbesitz, ist es mittlerweile Toivos Zuhause, der die Geschäfte der nahegelegenen Kupfermine mit Sorgfalt und Umsicht lenkt. Man sagt ihm nach, er wäre gerecht und entgegenkommend, besolde seine Arbeiter anständig und habe stets ein offenes Ohr für Probleme aller Art. Jahrzehntelang war das die Wahrheit. Was niemand wissen darf: Havssun hat seine besten Tage hinter sich. Wo einst in großen Runden bei Speis und Trank bis in die Morgenstunden gefeiert wurde, herrscht nun Stille. Die Kaminfeuer, die die erbarmungslose Kälte und Dunkelheit zurückzudrängen versuchen, lodern in Einsamkeit. Denn all diese Feste fanden zu einer Zeit statt, in der Toivos Frau Elina noch am Leben war. Jetzt wagt keine Seele mehr, über sie zu sprechen. Selbst Toivo hüllt sich in eisiges Schweigen; sein kleiner Sohn Arvid hat keine Vorstellung davon, wie seine Mutter aussah, denn im gesamten Anwesen hängt kein einziges Gemälde von ihr. Hausdiener Kjell weiß warum, doch Toivo hat ihm unter Androhung des Todes verboten, jemals eine Silbe über die Vergangenheit zu verlieren. Aus Angst um sein Leben wahrt Kjell das Familiengeheimnis und kümmert sich wie von Toivo angeordnet um Arvids Erziehung. Bald will Kjell Havssun und alles, was dort geschehen ist, ohnehin hinter sich lassen. -Zusammengeschweißt wider Willen- Aber der ungestüme Arvid ist Kjell nicht nur eine Last, sondern zunehmend auch eine Gefahr, denn der Junge stellt endlos Fragen: Wieso braucht man in einer Mine Pferde? Wann werden Menschen fliegen können? Warum legt man Blumensträuße nieder? Was bedeutet aggressiv? Was hat es mit dem Gitter vor Kjells Fenster auf sich, warum geht er am Stock? Wieso soll Arvid nicht so nah an das Tor gehen, das den Weg zur Straße blockiert? Anfangs hat Kjell immer eine Antwort und für jede Unstimmigkeit eine Erklärung. Doch mit den Jahren in erdrückender Isolation wächst Arvids Wissensdurst, und bald bröckelt Havssuns Fassade. Zu allem Überfluss muss Kjell sich und das Kind tagtäglich durch die Minenfelder von Toivos Jähzorn manövrieren. Kjells Tage mit Arvid sind bittersüß; einerseits geprägt von schweigsamen Mahlzeiten mit hochgezogenen Schultern, warnenden Blicken und gedämpften Stimmen, andererseits von Kjells unscheinbaren, aber umso fürsorglicheren Gesten. Dieses Leben unter angehaltenem Atem schmiedet eine Bindung zwischen Arvid und Kjell – so fest, dass sie nicht wieder gelöst werden kann. Doch die Bande hat ihren Preis. *Inhaltswarnung* Dieser Roman enthält explizite Darstellungen oder Erwähnung von Alkoholsucht, Depressionen, Suizidgedanken, Folter, Gefangenschaft, Sklaverei, Körperflüssigkeiten (Blut, Erbrochenes), körperlicher und seelischer Gewalt, u. a. gegen Kinder und Frauen, Mord, schweren Verletzungen/Behinderung, Sex, Dunkelheit, Nadeln, Spinnen, Übergeben.