Eine Buchbesprechung in der Presse ist eine reichweitenstarke und nicht zu unterschätzende Werbung für dein Werk. Bei der großen Anzahl an Neuerscheinungen, die jährlich auf dem Markt erscheinen, ist es jedoch schwierig aus der Masse hervorzustechen. Mit der richtigen Vorarbeit und einer professionellen Pressemitteilung steigen jedoch die Chancen auf einen Zeitungsartikel.


Empfänger:in der Pressemitteilung

Bevor es überhaupt um die Erstellung der Pressemitteilung geht, solltest du dich im ersten Schritt mit deiner Zielgruppe, dem Medium und dem/der Empfänger:in auseinandersetzen.

Kenne deine Zielgruppe

Wer liest dein Buch? Welche Medien konsumieren deine Leser:innen? Deine Leser:innen werden wohl kaum den Wirtschaftsteil des Standards lesen, wenn es sich bei deinem Titel um ein Kinderbuch handelt!

Was interessiert Journalist:innen?

Journalist:innen erhalten tagtäglich unzählige E-Mails. Das Postfach ist voller Nachrichten mit dem Betreff “Pressemitteilung” und Floskeln wie “Ich bitte Sie die angehängte Pressemitteilung in Ihrem Medium abzudrucken.” Auf den ersten Blick ist dabei zu erkennen, dass dieses E-Mail an hunderte weitere Adressen gesendet wurden.

Doch auch Redakteur:innen der kleinsten Zeitung wollen Nachrichten mit Neuigkeitswert und einer interessanten Geschichte dahinter!

Medienauswahl

An welche Zeitungen und Magazine willst du die Pressemitteilung zu deinem Buch adressieren? Hierbei sollte unbedingt bedacht werden, dass die Chance bei großen überregionalen Medien verschwindend gering ist, während du in der regionalen Zeitung durchaus auch mit einem umfangreichen Zeitungsartikel oder Interview Platz findest. Im Downloadbereich haben wir eine Übersicht über Lokalzeitungen und Medienkatalogen aus jedem österreichischen Bundesland.

Wem schicke ich die Pressemitteilung?

Du hast zuvor schon ein Medium ausgewählt – im Internet findest du zumeist auch schnell eine E-Mail-Adresse an die du dein Schreiben richten kannst. Hier gilt: Je spezifischer und persönlicher, umso besser! Von Vorteil ist es, wenn die Pressemeldung an die Redaktionsleitung der zuständigen Redaktion (zum Beispiel an den Bezirk oder an das jeweilige Ressort), anstatt an den Chefredakteur adressiert wird.

Wenn du mehr Tipps für die Kontaktaufnahme mit Journalist:innen wissen willst, dann lies unseren Blog-Beitrag „Vier Varianten, um dein Buch in die Medien zu bringen“.


Der Aufbau der Pressemitteilung

Wie sieht eine Pressemitteilung eigentlich aus? Welche Informationen sollten Platz finden? Pressemeldungen folgen einem schematischem Aufbau und bestehen meist aus Headline, Teaser, Hauptteil und Schluss.

Die sechs W-Fragen

Der Dreh- und Angelpunkt journalistischer Texte sind die sechs W-Fragen und deren Beantwortung. Beachte beim Schreiben unbedingt, diese Fragen zu beantworten!

  • Wer? (der/die Autor:in, der Hauptcharakter, …)
  • Was? (das Thema des Buches, das Verbrechen das gelöst wird, …)
  • Wo? (Wo spielt das Buch, Ort der Buchpräsentation, …)
  • Wann? (Erscheinungstermin, Termin der Lesung, …)
  • Wie? (kann das Buch gekauft werden, wie kam es zu dem Thema des Buches, kann man sich für die Lesung anmelden, wurde das Buch veröffentlicht, …)
  • Warum? (Grund für das Thema, das Buch, die Charaktere, …)

1. Headline

Die Headline oder der Titel der Pressemitteilung ist zugleich die Antwort auf die wichtigste W-Frage. Welche die zentrale Frage ist, ist wiederum abhängig vom Buch bzw. dem Grund der Pressemitteilung. Eine zweite wichtige Aufgabe übernimmt die Headline indem du die Neugierde der Lesenden weckst und zum Weiterlesen einlädst. Zur Strukturierung kannst du zusätzlich einen Untertitel verwenden.

Beispiel für die Headline einer Pressemitteilung:

Kriminacht in Musterhausen am 8. Oktober.

Autor Mustermann entführt, ermittelt, entlarvt und liest aus seinem neuen Kriminalroman.

2. Teaser

Auf die Headline folgt der Teaser (auch Vorspann oder Anreißer). Dabei handelt es sich um einen kurzen Absatz der in 2-3 Zeilen alle sechs W-Fragen beantwortet und somit alle Informationen schon zu Beginn zusammenfasst. Viele Journalist:innen entscheiden aufgrund der ersten zwei Elemente der Pressemitteilung darüber ob die Meldung einen Bericht Wert ist.

Beispiel für den Teaser einer Pressemitteilung:

Autor Mustermann liest am 8. Oktober in der Bibliothek Musterhausen aus seinem neuen Kriminalroman “Mustertitel” und entführt damit sein Publikum in einen weiteren spannenden Fall von Inspektor Olav Wastorgjev. Beginn ist um 18:00 Uhr, Anmeldungen werden per E-Mail unter mustermann@krimi.at entgegengenommen.

3. Hauptteil

Im Hauptteil der Pressemitteilung finden sich alle wesentlichen Informationen zum Thema wieder. Hier hast du die Möglichkeit ins Detail zu gehen und Hintergründe zu erklären. Bei einer Buchpräsentation kannst du näher auf den Inhalt eingehen – Anhaltspunkt liefert hierbei der Klappentext deines Buches. Zudem solltest du auch Informationen über dich als Autor:in anführen, ebenso über deine Beweggründe die dich dazu veranlasst haben das Buch zu schreiben. Gliedere den Fließtext in sinnvolle Absätze und nutze Zwischenüberschriften und Zitate (“Sager”).

4. Abbinder

Als letztes Element der eigentlichen Pressemeldung enthält der Abbinder oder Abspann weiterführende Informationen über den/die Autor:in in Form einer Autorenvita. Zusätzlich werden hier noch Informationen über das Buch (ISBN, Verlag, …) angeführt.

5. Pressekontakt und Anhang

Am Schluss sollten unbedingt alle Details angeführt werden, die zur Kontaktaufnahme oder Recherche weiterer Informationen dienen.

  • Kontakt (Name, Adresse, E-Mail, Telefon)
  • Website
  • Links zum Autor:innenprofil sowie dem Buchtitel im Buchschmiede-Buchshop
  • Links zu den Social-Media-Profilen
  • Leseprobe (als Link oder Anhang) mit dem Verweis auf die Möglichkeit eines Rezensionsexemplars
  • Bilder: Autor:innenbild, Coverbild, Foto mit Buch und der Autorin, etc.

Eine Pressemitteilung versenden

Wie schon erwähnt – deine Pressemitteilung soll keinesfalls in der E-Mail-Flut untergehen. 

Die ersten Zeilen entscheiden darüber ob deine Nachricht in den Papierkorb verschoben wird, oder als interessant genug erscheint um zu Ende gelesen zu werden. Scheue an dieser Stelle keineswegs davor zurück deiner Nachricht eine persönliche Note zu verleihen! 

Tipps und Empfehlungen

  • Rechtschreibung und Grammatik: Achte unbedingt auf Orthografie und Schreibstil.
  • Anhänge: Ein oft unterschätztes Kriterium sind die Anhänge der Pressemitteilung. Achte darauf, dass diese nicht zu groß sind und stelle sicher, dass die Dokumente gängige Dateitypen haben, die Journalist:innen einfach öffnen können. Damit du hier keine Abstriche bei der Bildqualität machen musst, kannst du deine Daten zusätzlich über Filehostingdienste (z.B Wetransfer, Cloud, Dropbox, …) übermitteln. Beim beigefügten Material sollte zudem auch auf die Dateibenennung und Angabe der Copyrights (z.B. Bild: Privat / Autor Vorname Nachname) geachtet werden. Journalist:innen sind über solche kleinen Details überaus dankbar, denn so ersparen sie sich das nachhaken, und damit zusätzliche Arbeit.
  • Fotos: Ansprechendes Bildmaterial in entsprechender Auflösung und Größe kann über eine Zu- oder Absage entscheiden. Hier lohnt es sich entsprechend Zeit in die Bildauswahl zu investieren.
  • Links: Kontrolliere vor dem Versand unbedingt sämtliche Verlinkungen. Du kannst übrigens deine Links in Word- und PDF-Dokumenten geschickt verpacken. Anstatt die gesamte URL anzuzeigen, kannst du beliebigen Text (z.B. Leseprobe, zum Paperback, …) mit der Zielseite verknüpfen.
  • Layout der Pressemitteilung: Die visuelle Gestaltung der Pressemitteilung ist das Pendant zum Schreibstil. Auch hier hast du wiederum die Möglichkeit dich von der Masse abzuheben. Verzichte daher darauf deinen Text einfach in eine E-Mail zu kopieren. Verwende zur Gliederung Überschriften, Aufzählungen, eine adäquate Schriftart, Kopf- und Fußzeile, …
  • Lese- und Rezensionsexemplare: Ausführlichere Lese- und Rezensionsexemplare sind bei Medienvertreter:innen und Multiplikator:innen sehr beliebt. Biete den Empfänger:innen in deinem Anschreiben gegebenenfalls auch an, ihnen das Material per Post zukommen zu lassen. Die Buchschmiede kann diesen Versand kostenloser Rezensionsexemplare an interessierte Journalist:innen für dich übernehmen. Nutze für deine Anfrage bitte unser Formular.
  • Gewinnspiele und Verlosungen: Wer mag keine Gewinnspiele? Biete 1-3 Exemplare für ein Gewinnspiel an. Solche Aktionen kommen bei den Medienvertreter:innen und deren Leser:innen gut an und steigern nochmal die Wahrscheinlichkeit einer Berichterstattung.
  • E-Mail-Adresse: Für einen professionellen Auftritt kannst du dir eine Autor:innen-E-Mailadresse anlegen, zum Beispiel max-mustermann-autor@gmail.com.

Juhu! Ich bin in der Zeitung!

Herzliche Gratulation, du hast es geschafft! Und jetzt?

  • Bedanke dich persönlich bei der/dem Journalist:in – ein kleines Dankeschön kommt immer gut an. 
  • Bitte um ein Belegexemplar. Eine Sammlung deiner Medienpräsenz ist eine schöne Erinnerung.
  • Wenn du eine Lesung angekündigt hast, kannst du dem Medium im Nachhinein nochmal eine Pressemitteilung zusenden, in der du davon berichtest wie die Lesung war, wie viele Besucher:innen teilgenommen haben, Publikumsmeinungen, …
  • Nutze die mediale Berichterstattung: Teile die Berichte in den sozialen Medien und verlinke die Zeitung direkt im Beitrag – so erhältst du noch mehr Reichweite.

Titelbild: iStock, Zerbor

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